178 Kursus Ii. Abschnitt Iv. §§ 125. 126.
f) Bevölkerung. Die Ureinwohner Frankreichs waren die keltischen Gallier,
die von Julius Cäsar unterworfen und in der folgenden Zeit durch einwandernde
Römer romanisiert wurden. Von letzteren nahmen sie auch die Sprache an, welche
sich im Laufe der Jahrhunderte zu der jetzigen französischen umgebildet hat. Die
später eindringenden germanischen Völker, die Burgunder, Westgoten, Franken und
Normannen, sind in der Bevölkerung des Landes aufgegangen, ohne nennenswerte
Spuren hinterlassen zu haben. Sonach bilden die jetzige Bevölkerung der Haupt-
masse nach die aus den Kelten, Römern und Germanen hervorgegangenen Franzosen.
Überreste der alten Kelten sind die Bretonen (über 1 Million) in der Bretagne.
Die Basken in den Westpyrenäen sind Reste der Iberer. Der deutsche Stamm
hat sich iu Lothringen und an der belgischen Grenze (Vlamen oder Flamänder)
erhalten. Italiener leben auf Korsika, in Nizza und Savoyen. Etwa 98 °/o
der Bewohner sind katholisch.
Der für den Ackerbau günstige Boden liefert in Nord- und Mittelfrankreich
Getreide (besonders Weizen), Wein und Obst; im Süden gedeiht der Ol- und der
Maulbeerbaum. Die besten Weingegenden sind die Champagne, Burgund und die
Umgebung von Bordeaux. Die Viehzucht deckt den Bedarf des Landes nicht,
ferner müfseu Holz und Steinkohlen eingeführt werden. Die Franzosen haben
mehr Sinn und Geschmack für die elegante Bearbeitung als für die mühsame Ge-
wiunnng der Rohstoffe; aus diesem Grunde steht die Industrie in Seide, Baum-
wolle und Wolle sowie das Kunstgewerbe auf hoher Stufe. Die wichtigsten See-
Handelsplätze sind: Marseille, Havre und Bordeaux; für den inneren Handel
haben die größte Bedeutung Paris und Lyon.
(§ 126.) Topographie der Republik Frankreich.
Verfassung und Einteilung. Frankreich ist seit dem 4. September 1870
eine Republik, an deren Spitze ein Präsident steht, welcher für sieben Jahre ge-
wählt wird. Ihm zur Seite stehen die Deputiertenkammer und der Senat, welche
gesetzgebende Gewalt habeu. — Frankreich wurde früher in 36 Provinzen oder 21
Landschaften eingeteilt. Seit 1790 zerfällt es in Departements, die meist nach Flüssen
und Gebirgen benannt werden (ihre Zahl beträgt gegenwärtig 87). Da sich die
geschichtliche Einteilung in Landschaften auch heute uoch im Volke lebendig erhalten
hat, so findet diese allein hier Berücksichtigung.
a) Nordsrankreich.
Es umfaßt die Landschaften Jsle de France: (ihldösrangß) Paris, — die
Pieardie mit Artois (artoä) und Flandern: Amiens (amieng), — und die
Normandie: Rouen (rnäng).
Paris (mit Vororten etwa 3 Millionen Einwohner), Hauptstadt, stark befestigt durch zahl-
reiche Forts, liegt in der Mitte von Nordfrankreich an dem Punkte der Seine, wo diese infolge
der Einmündung der Marne in größerem Maßstabe schiffbar wird. Die leichte Verbindung nach
allen Seiten hin, nach Belgien (an der Oise entlang), Deutschland (Marne), nach dem Sw. i über
Orleans nach Bordeaux) und dem So. (Lyon), hat dazu beigetragen, Paris zu der ersten Handels-
und Fabrikstadt (besonders Luxusartikel) des Reichs emporzuheben. Sie ist jetzt die bedeutendste
Stadt des Festlandes von Europa. Die Stadt ist überaus reich an schönen Straßen und Plätzen;
von der Umgebung des Triumphbogens, errichtet zur Verherrlichung der Siege Napoleons I.,
bringt Fig. 69 eine Ansicht. Zwischen der älteren Stadt und den Vorstädten (Faubourgs, fobür)
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Lothringen Korsika Nizza Ol- Burgund Bordeaux Marseille Paris Lyon Frankreich Frankreich Frankreich Nordsrankreich Paris Flandern Amiens Rouen Paris Nordfrankreich Belgien Deutschland Lyon Paris Europa
Kursus Iii. Abschnitt Iv. §§ 159. 160. 275
oft so steil, daß sie nur auf Leitern erklettert werden können und dem Volk als
natürliche Burgen dienen. Auf eiuem solchen Tafelberge liegt die von den Eng-
länderu 1868 erstürmte Feste Magdala (2777 in). Mehr noch wie durch die
Bergzüge und Ambeu erscheint das Hochland durch die breiten, tiefen, von steilen
Felswänden eingeschlossenen Thäler der Flüsse zerklüftet, von denen die meisten
wie der Takassie und der Abai oder Bahr el Asrak die Plateauflächen im
großen Bogen durchströmen und halbinselartig abschließen. — Der niedrigere
West- und Südrand ist zwar nicht so steil als der Ostrand; trotzdem trägt er
durch seine Natur uicht weniger zur Isolierung des Hochlandes bei; denn er
wird vou der Kolla, einer heißen, sumpfigen und sehr ungesunden Urwaldregion
eingenommen, welche in der ganzen Fülle tropischer Vegetation prangt und von
zahlreichen Tieren belebt, aber von den Menschen gemieden wird.
Im Gegensatz zu der Kolla, der niedrigsten Stufe des Hochlandes, sind die
mittleren Hochebenen (1000—2400 m), die Woina-Degas, durch ein mildes,
gesundes Klima (15"), welches demjenigen des südlichen Spaniens entspricht,
ausgezeichnet. In dieser Region, welche die Gebiete am mittleren Takassie und
Abai umfaßt, gedeihen vortrefflich alle europäischen und außereuropäischen Getreide-
arten und die Südfrüchte. Besonders fruchtbar und volkreich ist das Becken des
Tana- oder Tsanaseees (1940 m); in der Nähe desselben liegt die frühere
(jetzt ziemlich verfallene) Hauptstadt des Landes Gondar. — Die höchsten Plateau-
flächen, die Degas, auf denen die Temperatur nicht selten unter den Gefrier-
Punkt sinkt, eignen sich vorzugsweise zur Viehzucht; der Ackerbau beschränkt sich auf
die Kultur des Hafers und der Gerste.
Die Bevölkerung von Abessinien, welche ursprünglich die äthiopische Familie der
mittelländischen Rasse bildete, hat sich vielfach mit fremden Elementen vermischt und besteht
aus zahlreichen, zwar mit einander verwandten, aber durch Farbe und wohl auch Sprache
unterschiedenen Stämmen. Am reinsten haben die eigentlichen Abessinier, welche den Hanpt^
bestandteil der Bevölkerung bilden, den äthiopischen Typus bewahrt. Dieselben bekennen
sich zwar seit den ältesten Zeiten zum (monophysitischen) Christentum, indes stehen sie, da das
Christentum in seiner Isolierung in toten Formeln erstarrt ist und keine belebende Einwir-
kuug auf das sittliche Lebeu seiner Bekenner auszuüben vermag, auf keiner hohen Stufe der
Gesittung. Die abessinischen Juden, die Felaschahs, welche schon sehr früh in das Land
eingewandert find, zeichnen sich vorteilhaft aus durch große Sittenstrenge und Rechtlichkeit;
sie besitzen im Gegensatze zu ihren Stammgenossen große Abneigung gegen den Handel
und betreiben ausschließlich Ackerbau und Gewerbe. In den südlichen Teilen des Landes
wohnen Gallastämme, welche teilweise auch das Christentum angenommen haben.
E. Die Nilländer (Kursus Ii, § 149,1.)
(§ 160). I. Der ägyptische Sudan.
Dem oft- und zentralafrikanischen Hochlande ist beinahe in der ganzen Aus-
dehuuug des Kontinents vom roten Meere bis zum atlantischen Ozean die niedri-
gere Plateauzone (4—500 m) des Sudan (Land der Schwarzen) vorgelagert.
Der östliche, das Nilgebiet umfassende Abschnitt, der ägyptische Sudan,
besteht aus Steppeuebeueu, welche im Gegensatz zu den Kulturlandschaften des
westlichen Sudan nur Buschwerk und einzelne Bänme tragen und ein parkartiges
Aussehen haben.
Baenitz & Kopka, Lehrbuch der Geographie. Ii. 15
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
216 Kursus Ii. Abschnitt Y. § 143.
tenden vertikalen Erhebung sehr verschieden. Im Himülaya findet man Alpen-,
in der Tiefebene heißfeuchtes oder nur heißes Tropen- und im Dekan gemäßigtes
Klima.
Die Urbevölkerung, die dunkelhäutigen Drävidas (heute noch im Dekan
und auf Ceylon) wurden von den arischen Indern verdrängt oder vermischten sich
mit denselben. Die vorherrschende Religion ist die brahmanische; die Mo Hamme-
daner, welche etwa um das Jahr 1000 in das Land fielen, wohnen hauptsächlich
im Pendjäb (18 Millionen); Mongolen, welche 1526 Indien eroberten, stifteten
das Großmogulreich (Delhi). Die Engländer faßten 1765—67 Fuß in In-
dien, welches sich heute als Kaisertum Indien oder Britisch-Indien, „die
Perle in der Krone Großbritanniens", sast ganz in ihrem Besitze befindet. Das
östliche Hindustan gleicht eiuem einzigen, großen Reisselde.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
240 Kursus Iii. Abschnitt Iv. § 145.
welche mit beut Jangtsekiang im N. in Verbindung stehen und im 8.
Flüsse aufnehmen. In den Thälern der letzteren führen vom Jangtsekiaug
zwei Straßen, welche den Nanschan überschreiten, sich im Thal des Nordflusses
(Pekiang) vereinigen und nach Kanton ziehen; sie stellen die Verbindung zwischen
Nord-, Zentral- und Südchina her. Mit diesen beiden Straßen vereinigt sich
eine dritte, welche im Thal des Westflusses (Sikiang) aus den erzreichen westlichen
Provinzen heranzieht. Dieser Umstand erklärt die Bedeutung Kantons, welches
im Hintergründe der gleichnamigen herrlichen Bucht liegt, als Handelsstadt.
Außer Kanton sind an der steilen, buchtenreichen Küste Südchinas noch die Hafen-
Plätze Futschen und Ningpo wichtig.
China enthält auf einem Raum von 73000 Q.-M, 4025000 qkm eine Bevölkerung
von 350—400 Millionen; es kommen also durchschnittlich 4800—5500 Menschen auf 1 Q.-M,
87—100 auf 1 qkm. Diese Bevölkerungsdichtigkeit entspricht also derjenigen Großbritanniens;
dagegen wohnen in der großen Tiefebene 15—20000 Menschen auf 1 Q.-M., 270—360 auf 1 qkm.
China gehört demnach nicht nur zu den am dichtesten bevölkerten Ländern der Erde, sondern
es leidet sogar an Übervölkerung; letztere erklärt die massenhafte Auswanderung der Chinesen
nach den benachbarten Ländern und nach Amerika.
Eine solche Anhäufung der Bevölkerung setzt eine hohe Kultur sowohl des Landes, wie
der Bewohner voraus. Die Chinesen sind die begabtesten Vertreter der mongolischen Rasse,
die schon in früher Zeit zu einer hohen selbstständigen Kultur gelangten; sie haben vor den
Europäern das Schießpulver, den Kompaß und die Fabrikation des Porzellans gekannt.
Jede Art der Bodenkultur steht von altersher auf einer hohen Stufe der Entwickelung;
jedes Fleckchen Erde wird sorgfältig zum Anbau benutzt. Dieser intensiven Kultur haben die
Wälder fast überall weichen müssen. In den nördlichen Provinzen werden hauptsächlich die
europäischen Getreidearten und Früchte angebaut, iu den mittleren und südlichen in erster
Linie Reis, das Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung und das Hauptexportprodukt des
Handels, daneben Thee, Baumwolle, Zuckerrohr, Gewürze und Südfrüchte. Die Zucht der
Seidenraupe stammt aus China. Die bergmännische Gewinnung der reichen mineralischen
Schätze und die Bearbeitung derselben waren den Chinesen auch lange bekannt; dieselben
sind aber bisher uicht in ausreichendem Umfange verwertet worden. Die Seiden- und
Baumwollenindustrie und die Färberei sind hoch entwickelt.
Die Chinesen sind infolge ihrer Abgeschlossenheit und der damit verbundenen Über-
schätzung der eignen Leistungen und des eignen Wertes auf dem einmal erreichten Kultur
standpnnkt stehen geblieben. Die in sich erstarrte chinesische Kultur ist dazu noch einseitig
materiell. Neben dem Eigendünkel tritt in dem Wesen des Chinesen eine maßlose Gewinnsucht
hervor, die sein Denken und Handeln ausschließlich leitet. Das Nützlichkeitsprinzip ist in
abschreckender Weise die leitende Norm im Leben der Chinesen.
Bei dieser Natur des Volkes kaun eine Pflege höherer, geistiger Interessen, eine höhere
geistige Kultur nicht gedeihen. Zwar ist ein gewisser Grad von Bildung überall verbreitet;
jedes Dorf hat eine Schule und die in China besonders schwere Kunst des Lesens und
Schreibens ist fast jedem bekannt. Die chinesische Sprache gehört zu den einsilbigen unver-
änderlichen Wurzelsprachen. Nur durch die verschiedene Betonung oder Stellung im Satz
erhält ein Wort verschiedene Bedeutung und Funktion als Hauptwort, Zeitwort u. s. w.
Jedes Wort hat sein besonderes Schriftlichen; es gibt also kein Alphabet. Im ganzen
sind etwa 50000 Schriftzeichen vorhanden, von denen freilich für das gewöhnliche Leben
verhältnismäßig wenige genügen. Die Kenntnis aller Schriftzeichen, die znr Erlangung des
höchsten gelehrten Grades notwendig ist, bildet einen wesentlichen Teil der höheren Bildung.
Die chinesische Staatsreligion, die Lehre des Konsucius, die keinen persönlichen
Gott kennt, welcher in die Geschicke der Menschen eingreift, hat wegen ihrer abstrakten Natur
einen geringen sittlichen Gehalt und ist daher auch nicht fähig, einen sittlichen Einfluß auf die
Menschen auszuüben. Neben der Lehre des Konfucius zählt der Buddhismus zahlreiche Bekenner.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Südchina Westflusses China China Amerika China China
248 Kursus Iii. Abschnitt Iv. § 148.
letztere empfangen durch den S^V.-Mousun reiche Niederschläge und prangen im
Schmuck herrlicher Wälder (Tikbaum). Sie fallen steil nach W. zu der buchteu-
und hafenreichen Malabarküste ab, auf welcher sich seit den ältesten Zeiten der
Verkehr konzentriert hat. Unter den Hafenplätzen: Surat, Bombay, Goa, Kalikut
nimmt Bombay den ersten Platz ein.
Bombay liegt auf einer kleinen Insel, welche durch einen Damin mit den Festlande ver-
Kunden ist. Als Ausgangspunkt von Eisenbahnen, welche nach dem Gangestiefland (Allaha-
bad), nach dem Hochlande (Nagpur, Haiderabad) und nach der Ostküste (Madras) führen, hat
sich Bombay zum ersten Handelsplatz im W. emporgeschwungen; es ist der Ausfuhrhafen
für die Baumwolle des Hochlandes. Wegen seiner größeren Annäherung an Europa wird
dieser Handelsplatz unzweifelhaft Kalkutta überflügeln. — In der Nähe von Bombay liegen
die kleinen Felfemnselchen Salsette und Elesante mit großartigen Grottentempeln.
Die Ostghats senken sich allmählich zu der breiten, sandigen und von furchtbaren
Brandungen umtobten Flachküste Koromandel. Alle Hafenplätze an dieser Küste,
unter denen Madras am bedeutendsten ist, haben nur flache, ungeschützte Reeden.
Den Südrand des Dekan bildet das Nilagirigebirge, welches mit den West-
ghats zusammenhängt und von den Ostghats nur durch das Thal des Kawari
getrennt wird; dasselbe stürzt nach S. steil zu einer tiefen Senke, dem Gap, welche
beide Küsten verbindet. Im 8. der Senke nimmt den westlichen Teil der
Südspitze das isolierte Kardamnm- und Anamalligebirge ein; das letztere
stellt mit einer Höhe von 2700 m die höchste Erhebung des südlichen Hoch-
landes dar.
Die Bevölkerung von Indien beträgt 260 Millionen auf einem Räume vou 71000 Q.-M.,
3900509 qkm. Es kommen also durchschnittlich 3700 Menschen auf 1 Q.-M., 67 auf
1 qkm. Diese Bevölkerungsdichtigkeit entspricht also derjenigen Frankreichs. Im einzelnen
ist di£ Bevölkerung in dem uugeheueru Gebiet sehr ungleich verteilt. Das Plateau von
Dekan ist schwach bevölkert, dagegen herrscht in dem Tiefland des Ganges eine Übervölkerung.
Die arischen Inder sind aus ihrer Urheimat über den Hindukusch im Paß von Ba-
mian nach dem iranischen Hochlande und von hier im Thal des Kabul in das Tiefland des
Indus und zwar in das Pendschab als Eroberer eingedrungen. In harten Kämpfen haben
sie das Pendschab und später Hindustan der dunklen Urbevölkerung des Landes entrissen
und sind am spätesten auf das Plateau von Dekan vorgedrungen. Daher hat sich hier noch
wie auf der Insel Ceylon die Urbevölkerung erhalten. An dieses Heldenzeitalter der
Inder erinnern die großartigen Heldengedichte Mah^bharata und Rämäjcma. Derjenige
Teil der Urbevölkerung, welcher sich freiwillig unterwarf, behielt die persönliche Freiheit und
wurde in die letzte Kaste aufgenommen; die mit Waffengewalt Unterworfenen wurdeu recht-
lose Paria.
Mit der Eroberung des Landes steht in enger Verbindung jene schroffe Absonderung
der Inder nach Ständen oder Kasten, welche jeden Fortschritt und jede gesunde Entwickelung
unmöglich gemacht und neben der natürlichen Erschlaffung des Volkes unter der Einwirkung
der heißen Sonnenglut am meisten dazu beigetragen hat, daß das indische Volk so leicht
und so oft der Raub fremder Eroberer geworden ist.
Die erste Kaste umfaßt die Brahmaueu oder Priester; die zweite die Kschat-
ryas oder Krieger, die Nachkommen der alten Heerführer, die dritte die Waisyas oder
Ackerbauer und Gewerbetreibenden und die vierte die Sudras oder die Handwerker und
die Dienenden.
Die Religion der Inder war ursprünglich, wie alle ältesten Religionen, eine Natur-
religion. Diesen Charakter behielt sie auch nach der Entwickelung eines festen Göttersystems.
Die drei Hauptgötter der Inder: Brahma, der schaffende, Wifchnu, der erhaltende und
Schiwa, der zerstörende, aber aus der Zerstörung neues Leben schaffende Gott, sind Per-
sonifikationen der Natur in den drei Phasen des Werdens, Bestehens und Vergehens. Neben
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Bombay Bombay Bombay Haiderabad Madras Bombay Europa Kalkutta Bombay Madras Kardamnm- Indien Frankreichs Kabul Ceylon Wifchnu
264 Kursus Iii. Abschnitt Iv. §§ 155. 156.
mit losem Flugsand bedeckte Sandwüste abwechseln. Die größte Ausdehnung hat im
nördlichen Teil die aus rotem Sand bestehende Wüste Nesud. Wenig bekannt
ist der südliche Teil der Wüste. Das im 8. der roten Sandwüste gelegene zentrale
Hochland (Nedsched) nehmen das Reich Scham mar und das Reich der Waha-
biten eiu, deren Hauptstädte Hart und Er Riad die bedeutendsten Orte des Hoch-
landes siud. In dem zentralen Teil desselben werden die trefflichsten Kamele und
Rosse gezüchtet.
Den wüsten Charakter des Hochlandes besitzt auch die im N. des Wende-
kreises am roten Meere gelegene regenlose Terrassenlandschaft Hedschas; in ganz
wüster Umgebung liegen Mekka und Medina, durch welche Hedschas als Wiege
des Mohammedanismus für einen großen Teil des Menschengeschlechts so beden-
tungsvoll geworden ist.
Mekka (Kursus Ii, § 146,2), seit den ältesten Zeiten durch das nationale Heiligtum, die
Kaaba, ein religiöser Mittelpunkt der Araber und zugleich ein wichtiger Meßplatz, ist in den
späteren Jahrhunderten als Geburtsstätte des Propheten das Zentrum der mohammedanischen
Welt geworden. Nach Hunderttausenden zählen die Pilger, welche aus allen Weltgegenden in
Mekka zusammenströmen, um an den heiligen Stätten zu beten, aus dem Brunnen Zemzein zu
trinken und gleichzeitig Handelsgeschäfte zu treiben; denn die Pilgerkarawanen genießen unter
dem Schutz des Gottesfriedens, welcher in den Wallfahrtsmonaten wie bei den Griechen
zur Zeit der großen Nationalfeste überall herrscht, vollkommene Sicherheit. — Der Hafen-
platz von Mekka, der Ein- und Ausschiffungsplatz der meisten Pilgerkarawanen, ist Dschidda.
Im Gegensatz zu dem öden Hochlande und zu Hedschas prangen die der
Zone tropischer Regen angehörigen und durch ein großartiges System oon Zi-
sternen und Kanälen künstlich bewässerten Küstenlandschaften Jemen im Sw.,
Hadramaut im S. und Oman im So. in üppiger Fülle tropischer Vegetation.
Jemen war als das glückliche Arabien (Arabia Felix) schon im Altertum durch
seine Palmen und Spezereien (Balsam Weihrauch, Myrrhen, Aloe, Manna und
Gummi) berühmt. Später ist als ein wichtiges Produkt der Landschaft der aus
Afrika (Kaffa) eingeführte Kaffee hinzugekommen. Der Ausfuhrplatz für Kaffee
war früher Mokka; in neuerer Zeit trat an seine Stelle die auf einer felsigen
Landzunge an der Straße von Bab-el-Mandeb gelegene Festung Aden, welche
in Verbindung mit der von den Engländern gleichfalls stark befestigten Insel
Perim den Zugang zum roten Meere und damit zugleich den Suezkanal
beherrscht. Nebeu Aden ist Maskat, die Hauptstadt vou Oman, ein wichtiger
Handelsplatz.
Die Bewohner von Arabien bestehen seit uralten Zeiten aus den ansässigen Acker-
Kauern (Fellahs) der Küstenlandschaften und aus den nomadisierenden Beduinen des inneren
Hochlandes. Als Träger des Mohammedanismus, den sie über einen großen Teil Asiens
und Afrikas verbreitet haben, sind die Araber ein welthistorisches Volk geworden.
2. Afrika.
(§ 156.) A. Afrika im allgemeinen. (Kursus Ii, § 147.)
a) Entdeckungsgeschichte. Der Name dieses Erdteils wurde von den Römern Ursprung-
lich auf das Gebiet von Karthago bezogen und erst in der Kaiserzeit auf den ganzen Erdteil
ausgedehnt; die Griechen bezeichneten anfangs das östliche Gebiet zwischen Ägypten und den
Syrien und später den ganzen Erdteil mit Libyen.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Dschidda Felix
Extrahierte Ortsnamen: Riad Wende- Mekka Medina Mekka Mekka Mekka Oman Afrika Kaffa Oman Afrika Afrika Karthago Syrien Libyen
Kursus Iii. Abschnitt Ii. § 59.
89
ozeanische Klima besitzt, also die geringsten Gegensätze aufweist. Dabei ist das ozea-
uische Klima im N. noch schärfer ausgeprägt als im 8.
Bordeaux (45° u. Br.) hat eine Julitemperatur von 4-20^2° und eine Januar-
temperatur von -j- 572°; (Differenz 15°). — Christianssund (63° n. 23r.) hat eine Juli-
temperatur von -f- 121/20 und eine Januartemperatur von Vz0; (Differenz 12°). —
Frankreich, das westliche Deutschland, Jütland, Skandinavien und die britischen
Inseln sind in allen Jahreszeiten reich an Niederschlägen und sowohl zum Ackerbau
als ganz besonders (wegen der ausgedehnten Wiesen) zur Viehzucht geeignet. Wo das Wasser
keinen genügenden Abfluß hat, dehnen sich Moore aus.
Der 0. Europas (das östliche Deutschland, Dänemark, Skandinavien und ganz Rußland)
hat im Gegensatz zum W. ein (nach 0. immer schärfer ausgeprägtes) kontinentales
Klima. Dabei unterscheidet sich das nördliche baltische von dem südlichen pontischen
Gebiet durch die Menge der Niederschläge. Während jenes noch reich an Niederschlägen
ist (600 mm), gehört dieses schon zu den regenarmen Gebieten (300—400 mm); daher tritt
hier die Steppe auf. Bei genügender Bewässerung jedoch liefert der Boden die reichsten
Ernten. Das mittlere Rußland ist die Kornkammer Europas.
Die zwischen dem W. und 0. Europas vorhandenen klimatischen Gegen-
sätze sind nicht so groß, daß sie eine Gleichartigkeit der klimatischen Ver-
Hältnisse Europas ausschließen. Die klimatische Gleichartigkeit bedingt
eine gleichartige Kulturfähigkeit des Bodens, welcher nirgends in
der Form der Wüste und nur in ganz beschränkter Ausdehnung in
der Form der Steppe auftritt und sich überall zum Ackerbau eignet.
Die gleichartige Kulturfähigkeit des Bodens bestimmt die gleiche Be-
schästiguug, Lebensweise und Bildnngssähigkeit der Bewohner. Die
europäischen Völker stehen fast alle auf demselben Kulturstaudpunkte:
die gleiche materielle und geistige Kultur erweckt in ihnen das Be-
wußtsein der Zusammengehörigkeit; sie sühlen sich als Glieder einer
einzigen, großen „Völkerfamilie". Die Gleichartigkeit der Kultur und
die Gemeinsamkeit der Interessen verleiht den Völkern Europas eine
herrschende Stellung unter den Völkern der Erde.
f) Pflanzen- und Tierwelt: vergleiche §§ 29 und 53, l. 2!
g) Die Bevölkerung Europas (328 Mill.) ist entsprechend den gleichartigen
klimatischen und Bodenverhältnissen im ganzen ziemlich gleichmäßig über den Erd-
teil verteilt (durchschnittlich 1800 auf 1 Q.-M., 34 auf 1 qkrn). Der wenig
begünstigte N. und 0. ist schwächer bevölkert als der W. und S. Dabei hat hier
nicht so sehr die größere Fruchtbarkeit des Bodens als die hoch entwickelte Industrie
die Entstehung großer Bevölkeruugszeutren veranlaßt. (Die Jndnstriebezirke in
Deutschland, Belgien, Holland und England.)
Die Bevölkerung Europas zeigt uicht nur hinsichtlich der Verteilung, sondern
auch in allen andern Beziehungen als ein trenes Abbild der Natur des Erdteils
neben individueller Mannigfaltigkeit im einzelnen eine große Gleichartigkeit im
ganzen. Sie gehört wesentlich einer Rasse, der kaukasischen, einem Sprach-
stamm, dem indoeuropäischen, einer Religion, der christlichen, und einer
Kulturstufe, der der Ackerbauer, an.
Wie die europäische Kultur, so stammt auch die europäische Bevölkerung (bis
ans einen kleinen Bruchteil) aus Asien, der Wiege des Menschengeschlechts. Die
meisten europäischen Völker (Griechen, Jtaliker, Kelten, Germanen, Slaven) sind
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Moore
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Skandinavien Niederschlägen Europas Deutschland Dänemark Skandinavien Niederschläge Niederschlägen Europas Europas Europas Europas Europas Deutschland Belgien Holland England Europas Asien
Kursus Iii. Abschnitt Ii. §§ 94. 95. 157
(§ 94.) Das Emsgeliict.
Sowohl zwischen der Weser und der Hunte, als zwischen der letzteren und
der Ems dehnen sich zahlreiche Moore aus; am ausgedehntesten jedoch und von
der Kultur noch am wenigsten bezwungen sind die Moore zu beiden Seiten der
Ems: das Saterland im westlichen Oldenburg, das Meppener und Arenberger
Moor in dem westlichen Stück von Hannover und das große Bourtanger
Moor in dem Grenzgebiet von Hannover und Holland.
Die Ems durchströmt wenig kultivierte und schwach bewohnte Gebiete; daher
finden sich nur wenige Orte von einiger Bedeutung an ihren Ufern; Lingen und
Meppen bezeichnen Übergnngspnnkte über den Fluß und vermitteln den Verkehr
zwischen dem W. (Holland) und dem 0. Die Emshäfen Leer an der Leeda und
Emden, — letzterer seit längerer Zeit nur durch einen (für größere Seeschiffe
unzugänglichen) Kaual mit der Ems verbunden, — sind wegen der beschränkten
Schiffbarkeit des Flnfses und der ungenügenden Verbindung mit dem Hinterlande
hinter den andern Nordseehäfen zurückgeblieben. Diese natürlichen deutschen Hafen-
Plätze für die rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirke werden erst durch einen Rhein-
Ems-Schiffahrtskanal, wie ihn vor kurzem die preußische Regierung projektiert, zu
größerer Bedeutung gelangen.
Unterhalb Papenburg beginnen an der Ems die reichen Marschgebiete Ost-
srieslands, welche sich weiter an der Nordsee bis zum Jadebusen erstrecken (Her-
lingerland und Jeverland.)
(s 95.) Die Tieflandstmchten von Münster und Loun.
Eiuen wesentlich verschiedenen Charakter zeigen die beiden Tieflandsbuchten,
welche in das niederrheinische Schiefergebirge eindringen. Sie zeichnen sich vor
den öden und meist kahlen nördlichen Moor- und Heidegebieten durch große
Fruchtbarkeit und die Bucht von Münster auch durch den Schmuck herrlicher
Eichenwälder aus.
Die Bucht von Münster, zwischen dem Teutoburger Wald, der Egge und
dem Sauerland, ist das Gebiet der oberen Ems und Lippe; beide Flüsse werdeu
durch einen Hügelzug geschieden. Ein Höhenzug begrenzt sie im W. gegen die
rheinische Bucht. In dieser Heimat der alten Sachsen wohnt ein kräftiger
Menschenschlag, der in seiner patriarchalischen, am alten mit großer Zähigkeit
hängenden Lebensweise das Wesen jenes deutschen Volksstammes am reinsten
erhalten hat. Wie zur Zeit des Taeitus leben auch heute noch die Bauern mit
ihrem Gesinde auf einzelnen Höfen und Häusern, die nach altsächsischer Art unter
einem Dach den Stall für das Vieh, die Tenne und den Wohnraum für die
Menschen umfassen. Die städtische Bevölkerung tritt hier im Gegensatz zu der süd-
lichen Jndnstriezone des Sauerlandes hinter der bäuerlichen zurück. Münster und
Paderborn, zwei geistliche Stiftungen Karls des Großen im Sachsenlande, haben
sich in der Bauart der Häuser vielfach noch einen altertümlichen Charakter erhalten.
Hamm an der mittleren Lippe ist als Knotenpunkt von Straßen und Eisenbahnen,
die zur Ems und Weser führen, wichtig. Soest, in dem fruchtbarsten Bezirk der
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Extrahierte Personennamen: Karls
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Hannover Hannover Holland Lingen Meppen Holland Leeda Emden Rhein-
Ems-Schiffahrtskanal Papenburg Nordsee Sachsen Paderborn Sachsenlande Soest
170 Kursus Iii. Abschnitt Iii. §§ 104. 105.
küste; derselbe vermittelt die Verbindung mit Fünen, auf welcher die zweitgrößte
Stadt Dänemarks Odense (17 000 Einwohner) liegt.
2. Jütland zeigt in einem noch viel höheren Grade wie die Inseln, mit
denen es die Natur und Fruchtbarkeit nur im östlichen Teile gemein hat, die
nahe Verwandtschaft mit dem norddeutschen Tieflande. Wie die deutschen Küsten-
Landschaften an der Ostsee wird auch Jütland von dem baltischen Landrücken
durchzogen, welcher hier eine durchschnittliche Höhe von 100 m hat und in dem
Himmelsberg mit 172 in die größte Erhebung erreicht.
Die Halbinsel zerfällt in zwei durch ihre Natur wesentlich verschiedene Ab-
schnitte.
Der schmälere, hügelige Küstenabschnitt an der Ostsee ist fruchtbar und wohl-
angebaut; hier konzentriert sich die Bevölkerung in zahlreichen Dörfern und
Städtchen. Neben den Buchen- oder Eichenwäldern und einzelnen Seeen bilden
die Buchten oder Föhrden, welche auch hier wie in Schleswig-Holstein tief in
das Land eindringen, einen Hauptschmuck der Landschaft. Mit Ausnahme von
Fridericia, Aarhuus, Viborg und einigen größeren Binnenorten liegen die meisten
andern Städtchen an solchen Buchten: Kolding, Beile, Horsens, Randers und
Aalborg am Limsjord; derselbe steht heute nach dem Durchbruch der Nehrung,
welche diese Bucht früher im W. begrenzte, durch die Fluten der Nordsee mit diesem
Meer in Verbindung.
Der breitere westliche Abschnitt, welcher den flachen Landrücken und die
Westküste umfaßt, ist zum größten Teil eine dürre, bäum- und vege'tations-
lose Heide, welche stellenweise mit Mooren bedeckt und nur höchst dürftig
bewohnt ist. An Stelle der selten Marschen in Schleswig-Holstein begleiten
die Westküste Dünen, deren Flugsand die Küste unnahbar und ganz hafenlos
macht.
Zu Dänemark gehört noch die Inselgruppe der Faröer und das vulkanische
Island. (Kursus Ii, § 122, Ii.)
Die Bevölkerung Dänemarks, — beinahe 2 Millionen auf 700 Q.-M., 38 400 qkm,
— gehört fast ausschließlich der germanischen Nationalität und der protestantischen
Kirche an.
Der Ackerbau und die Viehzucht, welche die Hauptbeschäftigung der Bewohner
bilden, decken den einheimischen Bedarf und gestatten außerdem noch eine wesentliche
Ausfuhr.
Die Industrie ist aus Mangel an nutzbaren Mineralien und Rohstoffen wenig
entwickelt und beschränkt sich auf die Hauptstadt. Letztere ist auch der Mittelpunkt des
Handels, welcher durch die günstige Lage des Landes gefördert wird.
Die allgemeine Volksbildung ist wie in den skandinavischen Ländern hoch ent-
wickelt.
Iii. Das vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland.
(§ 105.) Großbritannien im allgemeinen. (Kursus Ii, § 123.)
a) Stellung. England, in vorhistorischer Zeit eine Halbinsel, nimmt in
der neueren Zeit dieselbe Stellung im Nw. Europas ein, wie im Altertum die
griechische und italische Halbinsel im So. Die Griechen haben als die älteste
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Extrahierte Personennamen: Fridericia
Extrahierte Ortsnamen: Odense Ostsee Himmelsberg Ostsee Schleswig-Holstein Aarhuus Aalborg Nordsee Schleswig-Holstein Island Irland England Europas
190 Kursus Iii. Abschnitt Iii. §§ 117. 118.
Pforte, das Plateau von Lothringen und die nördliche Tiefebene wird zwischen
beiden Ländern die bequemste Verbindung vermittelt. Deutsche Stämme haben
die Herrschaft der Römer in Gallien gestürzt und selbständige Reiche gegründet,
welche später in dem fränkischen Reiche aufgegangen siud. Die Sieger haben sich
jedoch der überlegenen Kultur der Besiegten unterworfen und ihre eigne Nationa-
lität und Sprache aufgegeben. Auch später hat sich diese Kultur dem Nachbar-
staat gegenüber vielfach wirksam erwiesen. Französischer Anregung verdankt die
deutsche Poesie ihre Blüte im 12. und 13. Jahrhundert. Die Vereinigung aller
Kräfte innerhalb eines streng zentralisierten Staatswesens, dessen Begründung
durch die einheitliche Natur und die festen Grenzen des Landes so sehr begünstigt
wurde, hat Frankreich in erster Reihe für einige Jahrhunderte die Stellung einer
das politische und geistige Leben Deutschlands und ganz Europas bestimmenden
Macht verliehen.
b) Horizontale, vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse.
Frankreich wird wie Spanien von zwei Meeren bespült; trotzdem ist auch die
Bevölkerung dieses Landes erst spät mit dem Meere in Verbindung getreten und
hat unter den seefahrenden Nationen Europas keine hervorragende Stellung ein-
genommen. Diese Thatsache wird nicht wie bei Spanien durch die vertikale
Gestaltung des Landes begründet, welche in Frankreich überaus günstig ist.
Mit Ausnahme der beiden Grenzgebirge, der Pyrenäen und der Alpen und des
Berglandes der Bretagne, treten die französischen Gebirge, welche den 80. des
Landes einnehmen, nirgends an die Meere; vielmehr dehnen sich an denselben
Tiefebenen aus, welche in Verbindung mit den zahlreichen Flüssen das Land zu-
gäuglich machen. Wenn Frankreich trotzdem vorwiegend ein Kontinentalstaat
geblieben ist, so liegt der Grund einerseits in den (im Verhältnis zu Spanien)
ausgedehnteren Landesgrenzen, anderseits in der geringen Gliederung und be-
sonders iu der ungünstigen Beschaffenheit der Küsten; letztere, meist
hafenlose Flachküsten, sind am mittelländischen Meer versandet und am atlauti-
schen Ozean durch einen Dünenwall vom Innern abgeschlossen. Die meisten Häsen
sind Flußhäfen. Nur das Gebiet zwischen den Alpen und dem Rhone und die Bretagne
haben Steilküsten mit vortrefflichen natürlichen Häfen: Toulon, Marseille am
mittelländischen Meere, Lorient und Brest am atlantischen Ozean. An der
hafenarmen Kanalküste hat Frankreich England gegenüber, welches gerade an dieser
Küste seine vortrefflichen Kriegshäfen besitzt, mit ungeheuren Kosten den künstlichen
Kriegshafen von Cherbonrg herstellen müssen.
(§ 118.) Das französische Getnrgsland.
Das französische Gebirgsland besteht im 8. aus einem ursprünglich einheit-
lichen Granitplateau, welches von vulkanischen Gesteinen durchbrochen, von vnlka-
nischen Kegelbergen überragt und von tief eingeschnittenen Flußthäleru in mehrere
Abschnitte zerlegt wird.
Den Südost- und Ostrand dieses „zentralen Plateaus" oder „Hochfrankreichs"
bildet der Sevennenzug; derselbe beginnt im N. der aqnitanischen Pforte mit
den niedrigen schwarzen Bergen (monts noirs) und erstreckt sich als ein etwa
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Gallien Frankreich Deutschlands Europas Frankreich Spanien Europas Spanien Frankreich Bretagne Frankreich Spanien Bretagne Toulon Marseille Lorient Brest Ozean Frankreich_England